Der Wolf macht Schule

Wolfsbotschafterin Ingeborg Till im Unterricht. Foto: Katharina Mamat
Wolfsbotschafterin Ingeborg Till im Unterricht. Foto: Katharina Mamat

Am 29.10 erhielt die 5. Klasse einer Gehörlosenschule in Bad Camberg Besuch von der Wolfsbotschafterin Ingeborg Till. Die Kinder erfuhren viel über das Leben unserer wildlebenden Wölfe in Deutschland. Anhand einer Schädelreplik wurde das Gebiß und die Stellung der Augen beim Wolf untersucht. Hieran war gut erkennbar, warum der Wolf einen so großen Blickwinkel hat. Auch der wölfische Speiseplan wurde genauestens erforscht. Verschiedenste Fellstücke von möglichen Beutetieren wurden begutachtet, da man durch unverdauliche Reste z.B. Knochenstückchen und Fell in der Losung eines Wolfes erkennen kann, was er gefressen hat. Die Schülerinnen und Schüler konnten dann selbst an einer durch die Wolfsbotschafterin mitgebrachten Wolfslosung Fellreste eines Rehs sehen. Die Losung blieb zum Anschauen natürlich aus Hygienegründen in einem fest verschlossenen Glas.

 

Trittsiegel und fertiger Gipsabdruck. Foto: Ingeborg Till
Trittsiegel und fertiger Gipsabdruck. Foto: Ingeborg Till

Interessant war auch das Thema Spurenkunde, so versuchten sich einige Kinder selbst im geschnürten Trab, der Laufweise eines Wolfes, auf einer Laufschablone in Originalgröße. Viel Geduld und Fingerspitzengefühl erforderte das Gießen von Trittsiegeln aus Gips. Das Siegel musste gerade in Sand gedrückt werden und die entstandene Spur wurde mit Gips ausgegossen, wobei die größte Herausforderung darin bestand, den Gips in die richtige Konsistenz zu bekommen, rührte man die Mischung mit dem Rührstäbchen nicht gleichmäßig und zügig an, verklumpte und trocknete das Gips-Wassergemisch zu schnell und man konnte von vorne anfangen.

 

Inhaltlich ging es an diesem Wolfsvormittag von der Geschichte der Ausrottung des Wolfes und die Rückkehr dieses Tieres über das Zusammenleben im Wolfsrudel, die Veränderungen eines Rudels im Wolfsjahr, z.B. wann die Welpen geboren werden, die Höhle verlassen etc. bis hin zum Speiseplan und den Spuren eines Wolfes. Ebenso wurde das Verhältnis von Wölfen zu Nutztieren und die Notwendigkeit eines Herdenschutzes erläutert. Natürlich ist auch das richtige Verhalten bei einer Begegnung mit dem Wildtier Wolf praktisch geübt worden.

 

Beim kleinen Wolfsquiz am Ende der Schulstunden schnitten alle Schülerinnen und Schüler sehr gut ab.

 

Ein Teil des Anschauungsmaterials. Foto: Ingeborg Till
Ein Teil des Anschauungsmaterials. Foto: Ingeborg Till