Wildtiere wie der Wolf müssen Energie sparen. Daher bevorzugen sie stets Nahrung, die für sie am leichtesten und ohne Verletzungsrisiko für sie selbst zu erreichen ist. Treffen sie auf ungeschützte Schafe, die einfacher und gefahrloser zu erbeuten sind als zum Beispiel Hirsche, nutzen sie gern diese Gelegenheit.
Ungeschützte Herden können bei Wölfen einen Lerneffekt auslösen. Daher ist ein flächendeckender Grundschutz im Bereich der Nutztierhaltung überaus wichtig. Die richtigen Präventionsmaßnahmen im Vorfeld minimieren Übergriffe auf Nutztierherden und vermiesen dem Wolf das Interesse an ihnen.
Wichtig ist hierbei ein sicherer Grundschutz durch einen richtig aufgestellten Elektrozaun. Dieser muss rundum (auch an Bachläufen etc.) geschlossen sein. Um ein Untergraben zu verhindern muss der Zaun bis zum Boden reichen. Die zu beweidenden Flächen unterscheiden sich alle in der Bodenbeschaffenheit, im Bewuchs, durch Wasserläufe, Geländeunebenheiten usw. Somit werden bei jedem Zaunbau andere Anforderungen an den sicheren Herdenschutz gestellt, die mit Herdenschutzspezialisten besprochen werden müssen.
Bewährt hat sich außerdem der Einsatz von Herdenschutzhunden, welche sich durch Hütehunde darin unterscheiden, dass sie die Herde nicht treiben, sondern die Herde vor Eindringlingen von außen (z.B. vor Wölfen) beschützen. Üblicherweise werden große Arbeitshunde wie zum Beispiel Pyrenäenberghunde, Maremmanos oder Kangalen für diesen Zweck eingesetzt, welche innerhalb einer Nutztierherde aufwachsen. Deutschlandweit gibt es inzwischen mehrere Experten, die diese Hunde züchten und ausbilden.
Lappenzäune bieten vorrübergehend einen ersten Schutz gegen den Wolf. Auch die Rückkehr zur Behirtung ist eine Maßnahme, um Nutztiere und Wolf auf Distanz zu halten. Es gibt viele Möglichkeiten – hier können wir auch von anderen Ländern lernen, in denen der Wolf immer Teil des Tierbestandes war. Die zuständigen Verbände stehen mit Rat und Tat zur Seite.
Eine Broschüre mit näheren Informationen zum sicheren Herdenschutz erhalten hier: