Nutztierhaltung, insbesondere von Schafen, dient häufig dem Erhalt wertvoller Lebensräume, der dem Naturschutz ein wichtiges Anliegen ist. Die LAG Wolf im NABU Hessen hat sich zum Ziel gesetzt, z.B. Schäfer zu unterstützen und ihre Tiere - soweit irgend möglich - gegen Wolfsübergriffe zu schützen.
Hierfür wurde das Projekt „Schnelle Eingreiftruppe Herdenschutz“ ins Leben gerufen, geleitet vom LAG Mitglied Isa Rössner.
Die Teilnehmer, die sich aus NABU Wolfsbotschaftern und weiteren NABU Mitgliedern sowie Schafhaltern zusammensetzen, werden zum Thema Wolf und Herdenschutz geschult.
Mit diesem Wissen möchten sie, wenn ein Schäfer um Hilfe bittet, u.a. Herdenschutzzäune aufstellen.
Mittlerweile hat sich gezeigt, dass dieses Projekt zusätzlich auch eine wichtige Plattform für den sachlichen Austausch zwischen Schäfern und Wolfsfreunden ist.
Das Projekt kann vor allem auch Hobbyhalten die Möglichkeit bieten, sich kostenfrei zu informieren und im Zaunbau schulen zu
lassen.
Nach der ersten erfolgreichen Schulung im Frühjahr haben wir am 24. September eine weitere Schulung – diesmal im Naturschutzgebiet Weinberg bei Wetzlar – durchgeführt.
Die Projektleiterin Isa Rössner gab zum Einstieg wichtige Informationen zum Projekt an sich weiter.
Danach ging es um spannende Fragen zum Wolf, die für die Schäfer besonders interessant sind.
Welchen Nahrungsbedarf hat der Wölfe? Wiederkehr nach Jagd- bzw. Risserfolg, Anzahl der jagenden Wölfe pro Familie, Überspringen und Untergraben u.Ä..
Frau Dr. Eva Strese, Schafhalterin und Biologin und selbst Teilnehmerin des Projekts, vermittelte Theorie und Praxis zum Thema Herdenschutz.
An einem ModelI veranschaulichte sie, wie ein elektrischer Herdenschutz-Zaun funktioniert. Dieses Hintergrundwissen ist notwendig, um Fehlerquellen zu erkennen und beheben zu können.
Im Praxisteil ging es direkt „ans Eingemachte“. Während die Fortgeschrittenen selbständig einen möglichst wolfssicheren Zaun aufstellten, wurden die Anfänger unter der fachkundigen Leitung von Frau Strese langsam an das Aufstellen von Elektronennetzen herangeführt. Danach durften auch sie eigenständig Herdenschutzzäune auf- und abbauen
Alle Teilnehmer haben viel Information mitgenommen und den Schulungstag zu einem regen Austausch zwischen Natur- und Artenschützern genutzt.
Weitere Schulungen soll es auch wieder in 2017 geben.