Großer Zuspruch bei der Wolfstagung 2021

Foto: Ingeborg Till
Foto: Ingeborg Till

 

Am 09. Oktober 2021 fand eine gemeinsame Online-Veranstaltung der Naturschutzakademie Hessen und der Landesarbeitsgruppe Wolf des NABU in Hessen statt.

 

 

Was eigentlich schon vor weit über einem Jahr als Präsenzveranstaltung geplant war, musste pandemiebedingt immer wieder verschoben werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, fand sie deshalb im Oktober 2021 online statt.

 

 

Die Resonanz auf die Bekanntgabe der Veranstaltung mit dem Titel „Der Wolf - zurück auch in Hessen“ war so groß, dass zusätzlich zu den 150 möglichen Teilnehmern eine Live-Übertragung angeboten wurde, welche gut angenommen wurde, sodass insgesamt fast 250 Interessenten die Tagung verfolgten.

 

 

An diesem Tag wurden sechs Fachvorträge zu den verschiedensten Themengebieten rund um den Wolf mit den jeweiligen Experten angeboten.

 

Trittsiegel eines Wolfes, Foto: Ingeborg Till
Trittsiegel eines Wolfes, Foto: Ingeborg Till

 

Gesa Kluth, Wolfskennerin und Biologin der ersten Wolfsstunde in Deutschland vom LUPUS – Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland gab in Ihrem Vortrag einen guten Überblick über die aktuelle Wolfspopulation in Deutschland und deren Entwicklung.

 

 

Aus hessischer Sicht beleuchtete Kirsten Mitlacher vom neu gegründeten Wolfszentrum das Thema Monitoring und berichtete vom aktuellen Wolfsgeschehen in unserem Bundesland. Angesprochen wurde ebenfalls der neue Managementplan Wolf und die Förderrichtlinien für Weidetierhalter.

 

 

Dr. Carsten Nowak vom Forschungsinstitut Senckenberg in Gelnhausen führte die Zuschauer anschließend in die faszinierende Welt der Genetik ein. Wie erkenne ich genetisch einen Wolf? Woher kommen unsere Wölfe? Diese und viele weitere Fragen wurden beantwortet. Herr Nowak räumte außerdem mit wissenschaftlichen Belegen von der Mär mit den vielen Wolfshybriden auf. Tatsächlich gab es in Deutschland bislang nur Einzelfälle von Hybridisierungen, die der Natur entnommen wurden.

 

 

Mit dem Thema „Wolf und Pferd“ beschäftigt sich Prof. Konstanze Krüger von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen. Die geschätzten 1,3 Mio. Pferde in Deutschland sind zumeist Freizeitpferde und haben regelmäßigen Weidegang bzw. werden häufig in Offenställen gehalten. Frau Krüger erklärte anhand von verschiedenen Schutzmöglichkeiten für Pferde wie das Zusammenleben zwischen Pferd und Wolf gelingen kann. Sie gab außerdem einige interessante Einblicke in die Verhaltensforschung bei Pferden. Wussten Sie z.B., dass verschiedene Pferderassen auch unterschiedlich auf Wolfsgeheul reagieren?

 

 

Mit dem Schutz der Weidetiere ging es im Vortrag von Nicole Benning von der Schäferei Wümmeniederung und dem Verein für arbeitende Herdenschutzhunde Deutschland weiter. Sie beweidet erfolgreich mit ihren ca. 2400 Schafen und Ziegen viele Flächen in niedersächsischen Wolfsgebieten und ist Expertin für die Arbeit mit Herdenschutzhunden.

 

 

Abschließend berichtete Marie Neuwald vom NABU Bundesverband von der Arbeit des NABU zum Wolf. Was macht der NABU? Wo bringt er sich mit ein? Was machen die Hauptamtlichen oder die ehrenamtlichen Wolfsbotschafter? Über die vielen Aktivitäten des NABU zur Öffentlichkeitsarbeit, zum Herdenschutz etc. blieb keine Frage offen.

 

 

Durch das gesamte Programm führten Dr. Susanne Uhrmacher von der NAH und Ingeborg Till von der LAG Wolf des NABU.

 

 

Alles in allem war es eine interessante und informative Veranstaltung in der die Teilnehmer auch die Zeit hatten Ihre persönlichen Fragen an die Referierenden zu stellen.

 

Bericht: Ingeborg Till